Inspiration

     

Meine Inspiration kommt aus den einfachen Dingen, dem scheinbar Unbedeutenden; oft sind es Eindrücke aus der allernächsten Umgebung, aber auch von Reisen. Es sind Bilder und Formen von Naturbruchstücken, die unerkannte Ästhetik der Natur, die sich nicht dem Betrachter aufdrängt; Dinge, die sich erst beim näheren Hinsehen, sozusagen beim zweiten Blick erschließen.

Mich reizt es dann, diese Themen auf meine eigene Weise umzusetzen, das Material Ton bietet dazu unendlich viele Möglichkeiten. In gewissen Zeitabschnitten meiner Arbeit komme ich immer wieder zurück auf die Gefäßform, meinem Hauptausdrucksmittel.... (Gefäßformen umschließen etwas, geschlossene Form, Inhalt, vielleicht einen Gedanken, eine Idee?)

Die Weiterentwicklung des Gefäßgedankens führt zu Körpern, Skulpturen. Ich wünsche mir, daß die entstandenen Formen unabhängig von einer Zweckgebundenheit und Nutzbarkeit als eigene Objekte bestehen können und allein durch ihre Formensprache eine eigene Daseinsberechtigung finden.

Meine Objekte konnte ich früher auf freiem Feld brennen, später im selbst gebauten Grubenofen in unserem Garten, doch ist dies bei den heutigen Umweltschutzbestimmungen aufgrund der Rauchentwicklung schon lange nicht mehr möglich. Bei diesen einfachen Brennverfahren spielt der Zufall des Brandverlaufes eine beträchtliche Rolle. Es sind für mich keine Effekte, sondern Ausdruckskraft der Natur, vergleichbar mit der Wirkung des Windes, des Eises, der Erosion oder der vulkanischen Kräfte.

Zur Zeit brenne ich in einem Gasofen, in dem ich die Kraft der Gasflamme mit den weicheren Wirkungen des verglühenden Holzes kombiniere. Ich verwende Rindenstücke, Späne, verschiedene Holzarten. Die Ergebnisse sind oft unvorhersehbar, risikoreich wie Naturereignisse, manches wird auch dabei zerstört. Das Wechselspiel zwischen Oxydation und Reduktion hinterläßt Spuren auf den polierten Oberflächen.

 
     
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